Museenblog Nürnberg

Neueste Beiträge

Kategorien

30 / 12 / 2015

Männer wie wir

Man nehme: zwei bis drei Kugeln aus feuchtem Schnee. Dann mache man die größte zum Bauch, setze kleinere als Brust und Kopf darauf. Der Schneemann ist schon fast fertig, nun noch Kieselsteine oder Kohlenstücke als Augen, eine Karotte als Nase einsetzen. Natürlich (!) handelt es sich hier nur um die Basisausstattung. Die Bilder aus den 1950er bis 1990er Jahre zeigen, mit wie viel Kreativität die Erbauer den Schneemännern sogar Kleider und Werkzeug verschaffen, von Schneefrauen oder Schneekindern ganz zu schweigen.

Zu sehen waren diese privaten Fotos in der Ausstellung „Schnee von gestern“, die 2014 die erste mit partizipatorischen Konzept im Spielzeugmuseum war. Für Museumsleiterin Karin Falkenberg hat der Schnee eine besondere Poesie. Im Dezember, hat sie beobachtet, „leben wir in einer Erwartungshaltung: Es wäre schön, wenn es schneien würde.“ Menschen wünschen sich dann, dass große Flocken vom Himmel herabsinken und die ganze Welt einhüllen, dass der Christkindlesmarkt überzuckert wird und sie endlich einen Schneemann bauen können.

Die Bilder, die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stellten, wurden gelegentlich von Geschichten begleitet. Wie der schönen Geschichte von Konrad, dem wildesten Rodler am Westtor-Turm: Der nahm immer richtig Anlauf und sauste mit dem Ruf „Bahn frei!“ hinab. Einmal allerdings ist er aus der Kurve geflogen, mit Karacho an die Wand geknallt und dann mit blutender und schief sitzender Nase liegengeblieben. Seine Freunde haben den Verletzten dann auf seinem Schlitten nach Hause gezogen.

Alles wird gut! Das wünschen wir Ihnen fürs nächste Jahr und natürlich viel Vergnügen im und mit dem Schnee und den Schneemännern, -frauen, -kindern.

Schreibe einen Kommentar
Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit einem * markiert.

*

*