Museenblog Nürnberg

Neueste Beiträge

Kategorien

5 / 1 / 2018

Im Fokus

Fotografisches Know-How für die Mitarbeiter der städtischen Museen

Die Schulung der eigenen Mitarbeiter, das ist nicht nur für die fachliche Weiterbildung wichtig, sondern macht im besten Fall auch noch Spaß und sorgt für neue Perspektiven. In unregelmäßigen Abständen bieten die Museen der Stadt Nürnberg daher für ihre Mitarbeiter sogenannte „Inhouse-Workshops“ an, bei denen Fachreferenten oder auswärtige Kollegen in die Museen kommen und zu speziellen Themen berichten, vermitteln und anleiten. Für einen der letzten Workshops kamen beispielsweise Kollegen aus Berlin vom Deutschen Historischen Museum nach Nürnberg und stellten ein neues Inklusionsmodul für Ausstellungen vor. Erfahrungsaustausch zum Thema inbegriffen.

Dieses Mal stand die Vermittlung von fotografischem Know-How auf der Agenda. Viele Mitarbeiter aus den unterschiedlichen Häusern sind im Arbeitsalltag oft damit konfrontiert, gute Fotografien für dokumentarische Zwecke oder für Veranstaltungen anfertigen zu müssen – gut bedeutet in diesem Fall zumeist hochaufgelöst und somit druckfähig. Allerdings sind nur die Wenigsten Profis auf diesem Gebiet. Insofern gab es hier schon seit längerer Zeit den Wunsch nach Fortbildung seitens der Mitarbeiter. Zwei selbstständige Fototrainer aus Hannover konnten als Seminarleiter für einen zweitägigen Workshop Ende November 2017 gewonnen werden.

Peter und Martina Uhl betreiben seit über zehn Jahren die „Fotoschule des Sehens“. Für das Seminar bei den Museen konzipierten sie ein Kursprogramm, extra zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter. Zwei Schwerpunkte gab es hierbei: Fotografie von Objekten und Veranstaltungen.

Wie kann man ein Brettspiel am besten fotografieren? Foto: Brigitte List

Los ging es bei den Kunstsammlungen, hier lag der Fokus auf der Objektfotografie. Für die Sammlungsdokumentation und für Veröffentlichungen im Print oder online werden immer wieder scharfe Fotografien benötigt. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einigen theoretischen Grundlagen wagten sich die Kollegen an die Praxis.

Martina Walther-Uhl lässt sich erste Ergebnisse auf dem Kameradisplay zeigen. Foto: Erika Moisan

Die Teilnehmer hatten im Vorfeld „Problemfälle“ herausgesucht. Hierzu zählen zum Beispiel Objekte hinter Glas, spiegelnde Oberflächen, übergroße oder sehr kleine Kunstwerke. Im engen Dialog mit den Seminarleitern erarbeiteten sie an diesen praktikable Lösungen, die nützlich und auch für Laien gut anwendbar waren. Die Uhls gaben immer wieder Tipps für pfiffige Do-it-yourself-Lösungen, mit denen man sich das oftmals teure Foto-Equipment sparen kann.

Welche Einstellungen sind beim Fotografieren von Gemälden sinnvoll? Foto: Brigitte List

Weiter ging es im Spielzeugmuseum und im Deutschen Spielearchiv. Am zweiten Seminartag drehte sich hier alles um die Veranstaltungsfotografie. Gleiches Spiel wie tags zuvor: Die Seminarleiter führten kurz in die Theorie ein, bevor es dann daran ging, aus den vorhandenen Mitteln (Kameras, Objektive und Blitzgeräte) das Beste herauszuholen. Auch hier konnten die Profis wieder wertvolle Hinweise für konkrete Problemfälle im Museumsalltag geben: Wie bekommt man beispielsweise spielende Menschen ohne Verwackeln ins Bild? Oder wie kann man mit dem Blitz in dunklen Räumen tricksen?

Fotografenmeister Peter Uhl erklärt die Kamera-Einstellungen. Foto: Erika Moisan

Nach zwei lehrreichen Seminartagen waren die Teilnehmer sehr viel sicherer im Umgang mit der Kamera. Der ein oder andere mag darüber hinaus sogar richtig Gefallen gefunden haben am Fotografieren, vielleicht ja auch mal außer Dienst!

Auch die Autorin des Beitrags war mit Begeisterung dabei. Foto: Erika Moisan


Frederike Schmäschke M.A. war wissenschaftliche Volontärin bei den Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg

2 Kommentare zu “Im Fokus

  • Gert Klaus
    9 / 1 / 2018 | 10:27

    Sehr geehrte Frau Schmäschke,
    ich wundere mich, dass 2 Fototrainer aus Hannover(!) anreisen mussten. Wie Sie vielleicht wissen, gibt es eine Volkshochschule in Nürnberg. Dort unterrichten eine ganze Reihe von Dozenten aus dem Profilager Fotografie. Die wären sicher bereit und in der Lage, Ihnen fotografischen Nachhilfeunterricht zu geben. Die Kosten für Übernachtung und Anreise hätten Sie damit gespart. Falls Sie bei einem zukünftigen Event einen Ansprechpartner benötigen, ich gebe seit fast 17 Jahren Kurse am BZ und private Workshops zu verschiedenen Themen, inclusive schriftlich ausgearbeiteten Kursunterlagen und arbeite seit 1986 auf allen Gebieten der Werbefotografie.
    Meinen Namen und die e-Mail Adresse finden Sie ja unten…
    Mit freundlichen Grüßen,
    Gert Klaus

    • Frederike Schmäschke
      11 / 1 / 2018 | 18:53

      Sehr geehrter Herr Klaus,

      die beauftragten Fototrainer sind auch in Franken verwurzelt und bieten seit 10 Jahren Fotografie-Kurse in Nürnberg an. Im Übrigen war der Workshop Auftakt zu einer geplanten losen Reihe von weiteren Fortbildungen, die künftig mit unterschiedlichen Spezialisten durchgeführt werden sollen.

      Viele Grüße

      Frederike Schmäschke

Schreibe einen Kommentar zu Frederike Schmäschke Antworten abbrechen
Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit einem * markiert.

*

*