Noch bis 2026 wird das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände umgebaut. Auch die neue Dauerausstellung wird erst im nächsten Jahr zugänglich sein. Doch es gibt Positives zu vermelden, und das weckt die Neugierde darauf, was die Gäste der Dokumentationsstätte künftig erwartet.
Um die Zeit bis zur Wiedereröffnung zu überbrücken und trotz der Schließung dem großen Interesse an dem historischen Ort entgegenzukommen, gibt es seit 2020 die sogenannte Interimsausstellung in der Großen Ausstellungshalle. Sie legt den Focus auf die Geschichte des Orts, an dem sich die Kongresshalle sowie weitere Anlagen aus der Zeit des Nationalsozialismus befinden – das Reichsparteitagsgelände.
Bislang mussten Besucherinnen und Besucher ihr Eintrittsticket für die Interimsausstellung an einem Container vor der Kongresshalle erwerben. Durch den Umbau im Inneren des Dokuzentrums verändert sich tatsächlich vieles baulich und ein Besucherverkehr durch die Baustelle war nicht machbar.
Seit Mitte Februar ist die Fertigstellung des Dokuzentrums nun einen deutlichen Schritt weitergekommen. Mit der Eröffnung des neuen Foyerbereichs hat sie einen wichtigen Meilenstein passiert, denn ab jetzt können die Besucherinnen und Besucher wieder offiziell über den neuen Haupteingang an der Bayernstraße ins Haus gelangen.
Der neugestaltete und räumlich erweiterte Foyerbereich befindet sich nicht wie bisher auf einer, sondern auf zwei Ebenen (Level 0 und 1) und bietet ganz neue architektonische Akzente: Er öffnet von innen einen prominenten Blick auf die bauliche Intervention des Architekten Günther Domenig, den signifikanten „gläsernen Pfahl“, der die massige Bausubstanz diagonal durchschneidet und die rechtwinklige Geometrie des NS-Baus nachhaltig stört.
Die Gestaltung des neuen Welcome-Bereichs legt zudem großen Wert auf Barrierearmut und Besucherfreundlichkeit. So bietet beispielsweise schon jetzt eine große Theke ausreichend Platz für das Ticketing und die Ausgabe der Audioguides. Bis zur kompletten Öffnung des Hauses 2026 werden weitere Elemente der Barrierearmut, unter anderem das Leitsystem betreffend, ergänzt. Ein eigener Pausenbereich schafft mehr Aufenthaltsqualität für Schulklassen.
Ganz neu hinzugekommen ist ein bislang schmerzlich vermisster großer Saal für Veranstaltungen, das „Auditorium“, das bereits 2025 regelmäßig genutzt werden wird. Zusätzlich ist mehr Raum für Austausch und Diskussion entstanden und auch die „Kleine“ und die „Große Säulenhalle“ stehen wieder für Veranstaltungen zur Verfügung.
- Der Eingang zum neuen Veranstaltungsraum befindet sich gleich auf Level 0. Foto: Daniela Harbeck-Barthel
- Bereits jetzt finden die Veranstaltungen im „Auditorium“ statt. Foto: Daniela Harbeck-Barthel
Die räumliche Neugestaltung verbessert darüber hinaus auch die Aufenthaltsqualität für ein längeres Verweilen im Haus. Eine ebenerdige, sich zur Seeseite hin öffnende Gastronomie wird voraussichtlich im Lauf des ersten Halbjahres 2025 ihren Betrieb aufnehmen. Sie löst damit das bisherige, im Innenbereich des ersten Obergeschosses gelegene Café ab und schafft eine stärkere Verbindung zwischen innen und außen.
Bis zur Eröffnung der neuen Dauerausstellung 2026 steht Interessierten weiterhin die eigens konzipierte Interimsausstellung zur Verfügung. Sie bietet auf Deutsch und Englisch einen komprimierten Überblick zur Geschichte der Reichsparteitage und des Geländes. Eine erste kleine Vorschau auf die kommende Dauerausstellung wird an der Wand zum Auditorium sowie in einer Videoprojektion gegenüber der Besuchertheke sichtbar.
Über den Fortschritt bei den Bauarbeiten und der neuen Dauerausstellung informiert das Dokuzentrum auf einer eigenen Microsite sowie auf seinen Social-Media-Kanälen. Schauen Sie doch gerne bei der ein oder anderen Veranstaltung auch selbst vorbei und lernen das neue Dokuzentrum kennen!
umbau.dokuzentrum-nuernberg.de
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Veranstaltungsprogramm 2025 (PDF-Datei)
Wir bedanken uns bei Arne Marenda, dass er uns die Fotos zur Verfügung gestellt hat!
www.marenda.de