Maria Sabina Peller, die Urenkelin Philipp van Oyrls, des Erbauers des sogenannten Fembo-Hauses, bringt im Jahr 1668 das Anwesen in der Burgstraße als Mitgift in ihre Ehe mit Christoph Jakob Behaim ein. Der junge und aufstrebende reichsstädtische Würdenträger stammt aus einer der ältesten Patrizierfamilien in Nürnberg und lässt das durch seine Heirat erworbene Kaufmannshaus standesgemäß in glanzvoller Weise zu einem Stadtpalais erneuern.
Zu seinen Umbaumaßnahmen gehören das Chörlein aus Sandstein an der Hauptfassade, die Stuckdecke von Carlo Brentano im Barockvestibül und das Herrichten des Tanzsaals. Letzterer wurde durch neun Ölgemälde an der Decke bereichert. Der Tanzsaal ist – mit Ausnahme dieser Decke – auf Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts zu datieren.
Die einstige Vertäfelung des Raumes aus Linden-, Ahorn- und Eichenholz wird in der Vorkriegsliteratur als „eine solche einfacher Art“ beschrieben. Heute hat sie sich nur im Bereich der Türen erhalten. Eine verkleidete Musikempore auf der Ostseite, in der bis zu fünf Musiker Platz finden, ließ die Gäste beim Betreten des Raumes rätseln, woher die musikalischen Klänge kamen.
Die Metamorphosen Ovids
Die neun Deckengemälde, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts von einem unbekannten Maler nach einer Kupferstichfolge des niederländischen Künstlers Hendrik Goltzius aus den Jahren 1589/90 geschaffen wurden, zeigen Szenen aus dem ersten und zweiten Buch der Metamorphosen des römischen Dichters Ovid.
In fünfzehn Büchern werden dort Entstehung und Geschichte der Welt in den Begriffen der römischen und griechischen Mythologie erzählt. Im Mittelpunkt stehen Verwandlungsgeschichten, wie sie in der Mythologie häufig anzutreffen sind. Menschen oder Götter werden dabei beispielsweise in eine Pflanze, ein Tier oder ein Sternbild verwandelt.
Am Samstag, 23. November 2024, um 15 Uhr, gibt ein Expertinnengespräch Einblicke in die Geschichte und Restaurierung der Deckengemälde.
Neue Entdeckungen im Tanzsaal