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10 / 11 / 2017

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Besucherbefragung im Dokumentationszentrum

Im August 2017 wurde im Dokumentationszentrum eine Besucherbefragung zur Dauerausstellung „Faszination und Gewalt“ durchgeführt. Nach 16 Jahren Laufzeit wird derzeit an einem neuen Konzept gearbeitet. Dabei spielt die Meinung der Besucher eine wichtige Rolle.

Das Forschungspraktikum von Andreas Brauch im Rahmen seines Studiums der Erziehungs- und Bildungswissenschaft ermöglichte dieses Projekt. Tatkräftige Unterstützung erhielt er dabei von Lukas Bartl, der Geschichte und Politikwissenschaft studiert.

Die Erarbeitung eines Fragebogens erforderte einige Vorbereitung. Im Mittelpunkt standen folgende Überlegungen: Was genau wollen wir erfahren? Wie müssen wir die Fragen stellen? Wie sieht es mit der Auswertbarkeit aus? Um einen nach wissenschaftlichen Kriterien aussagekräftigen Frageboden zu erarbeiten, holte das Team die fachliche Expertise von Dr. Reinhard Wittenberg vom Lehrstuhl für Soziologie und Empirische Sozialforschung der FAU Erlangen-Nürnberg ein. Anschließend wurden Grafiker und Übersetzer beauftragt, organisatorische Fragen geklärt und schließlich – mit Spannung erwartet – der erste Fragebogen ausgegeben!

Alles ist bereit, der erste Fragebogen kann an Besucher übergeben werden.

Mit viel Engagement der beiden Studenten wuchsen die Stapel schnell: Anhand von Fragebögen mit qualitativen und quantitativen Anteilen konnten 1206 Personen befragt werden. Die Fragebögen wurden in Deutsch und Englisch ausgegeben, wobei die englischen Fragebögen mehr nachgefragt wurden. Kein Wunder: Etwa 50 Prozent der Besucher kommen aus dem Ausland. Das Dokumentationszentrum zieht Menschen aller Nationalitäten an. Die größte Gruppe bilden die Gäste aus dem angelsächsischen Sprachraum, die Nürnberg vor allem mit dem Schiff besuchen. Aber auch Länder wie Indien, China, Peru oder Australien waren vertreten.

Die Besucher beschäftigen sich ausgiebig mit dem Fragebogen.

„I have a question, too“, mit diesen Worten gaben viele englischssprachige Besucherinnen und Besucher ihren Fragebogen zurück, „Where is the Zeppelin Field?“ Neben dieser Frage war es ein weiteres wichtiges Anliegen der Besucher, eine Wegbeschreibung zu den Toiletten zu erfragen.

Gerne nutzten Besucherinnen und Besucher auch die Gelegenheit, mit den beiden Studenten ins Gespräch zu kommen: „Impressive“ – „Outstanding“ – „Bedrückend, aber gut“ waren häufige Kommentare, aber auch mit Kritik wurde nicht gespart. Neben überraschenden Äußerungen, beispielsweise bezüglich einer fehlenden Kinderecke, wurden auch erwartbare Punkte angesprochen, etwa nicht funktionierende und altertümlich wirkende Audioguides, die schlechte Luft in den Ausstellungsräumen. Viele Besucher waren auch verärgert, dass die Ausstellungstexte nur auf Deutsch vorhanden waren.

Die Bögen befinden sich derzeit in der Auswertung. Seinen Forschungsbericht muss Andreas Brauch zwar erst im nächsten Semester vorlegen. Wir dürfen aber auf eine vorläufige Auswertung gespannt sein …


Lukas Bartl studiert Geschichte und Politikwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Andreas Brauch studiert Erziehungs- und Bildungswissenschaft an der Philipps-Universität in Marburg an der Lahn. Die Studenten absolvieren zurzeit ein studienbegleitendes Praktikum bei den Museen der Stadt Nürnberg; Melanie Wager, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Dokumentationszentrum, betreut die beiden.

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