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30 / 1 / 2018

The Making of Spear

Der Blick hinter die Kulissen

Wenn am 2. Februar 2018 das Spear’s Games Archive im Pellerhaus feierlich der Öffentlichkeit übergeben wird, finden monatelange Vorbereitungen ein Ende. Nach Klärung von Formalia wie Schenkungsbedingungen und Ausfuhrgenehmigungen, wird es im Juni 2017 konkret: Die umfangreiche Spear-Sammlung zieht vom englischen Hertfordshire nach Nürnberg in das Deutsche Spielearchiv um. In riesigen Planschränken und unzähligen Umzugskartons verpackt, wird das eine Archiv über internationale Landesgrenzen hinweg in das andere Archiv verbracht. Das über 3000 Objekte umfassende Archiv soll im Nürnberger Spielearchiv im Pellerhaus in einem Schaudepot dauerhaften Platz finden.

Die Wandverkleidung wird gebaut, gute Laune inklusive! Foto: Lisa Hrubesch

Ein großer Raum wird eigens für diese Sammlung hergerichtet. Maler und Schreiner helfen, den Raum „fit“ zu machen für eine museale Präsentation. Die importierten Planschränke werden auf geschickte Art und Weise zur Ausstellungsfläche umfunktioniert.

Aus Archivschränken wird Ausstellungsfläche. Foto: Lisa Hrubesch

Auch auf inhaltlicher Ebene laufen zu diesem Zeitpunkt die Planungen für ein Ausstellungs-Konzept auf Hochtouren. So eine große und komplexe Sammlung will natürlich angemessen vermittelt werden! Dank ihrer unheimlichen Breite wie Tiefe lassen sich eine Menge spannender Themen erzählen: Spielkultur & Wirtschaftshistorie, Produktionsprozesse & gesellschaftliche Trends. Aber auch tragische Geschichten wie die grausame Verfolgung der jüdischen Spears in Nazi-Deutschland sind untrennbar mit ihr verknüpft. In dieser Sammlung zeigt sich im Kleinen die Geschichte, die sich national wie international im Großen zugetragen hat. Hier werden in Zukunft noch einige interessante Projekte folgen.

Gemeinsam mit einem Gestaltungsbüro entwickelten die Mitarbeiterinnen des Spielearchivs ein adäquates Vermittlungskonzept. Über eine Wandlänge von 22 Metern wird nun auf dem Weg zum Spear-Raum und Spielesaal die wechselvolle Familien- und Firmengeschichte präsentiert – in Form eines übergroßen Spielplans. Die Texte hierfür mussten geschrieben, die Bilder ausgewählt, und in der Folge die handwerklichen Gewerke koordiniert werden. In den beiden Wochen vor Eröffnung wurden hierfür die Wände mit Holzmodulen kaschiert. Anschließend brachte ein Fachmann die zuvor digital entwickelten Graphiken in millimetergenauer Arbeit auf. Die Kolleginnen des Spielearchivs arbeiteten zeitgleich an der Einrichtung der Vitrinen und Ausstellungsmodule. Aus der Fülle des vorhandenen Materials fiel es manchmal nicht leicht, die für den begrenzten Raum passendsten Spiele, Prototypen und Dokumente herauszusuchen.

Parallel zu all diesen Arbeiten läuft die systematische Inventarisierung und Aufnahme der englischen Sammlung in den Bestand des Deutschen Spielearchivs im Hintergrund permanent weiter. Zusätzlich wird auch noch eine Online-Ausstellung zu den Kartenspielen des Spear-Unternehmens erarbeitet, die wiederum andere Aspekte der Sammlung hervorhebt. All diese Prozesse wären undenkbar ohne die engagierte Mithilfe von freien Mitarbeitern, einem FSJ-Mitarbeiter und Ehrenamtlichen.

Die Vitrinen werden geschlossen. Foto: Lisa Hrubesch

Viele Baustellen also, die die Mitarbeiterinnen des Spielearchivs im Auge behalten müssen, bevor am 2. Februar 2018 das gelbe Eröffnungsband endlich durchschnitten werden wird.

Informationen zur Ausstellung „SPEAR-SPIELE“

Wie das Spear’s Games Archive in das Spielearchiv kam, steht im Blogbeitrag
Zurück auf Los

Die ersten virtuellen Ausstellungen zum Spieleverlag J. W. Spear & Söhne wurden mittlerweile bei Google Arts & Culture veröffentlicht
SPEAR-SPIELE. Eine Familie schreibt Spielegeschichte
Aufgedeckt! Kartenspiele des Verlags J. W. Spear & Söhne

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